Handball-Bundesligist Bergischer HC hat bei der TSV Hannover-Burgdorf deutlich mit 28:37 (13:19) verloren. So klar hatte es nach 25 Minuten noch nicht ausgesehen, doch in der Phase unmittelbar vor der Halbzeitpause entschieden die Niedersachsen die Partie bereits vor. Ein entscheidender Faktor war auch die personelle Situation beim BHC.
Von einem frühen 3:7-Rückstand ließen sich die „Löwen“ nicht beeindrucken. Nach einer Auszeit griffen sie noch etwas disziplinierter an und erspielten sich hochprozentige Gelegenheiten. Ohne Simon Gade im Hannoveraner Tor wären die Gäste wohl sogar in Führung gegangen. Mehrere Male verkürzte der BHC auf ein Tor – so durch Lukas Stutzke, Yannick Fraatz, Tim Nothdurft oder Tomas Babak.
Wenn der Ball allerdings nicht im Tor landete, war Hannover zur Stelle. Wie schon in den ersten Minuten war die Mannschaft aus der eigenen Abwehr heraus besonders zügig vorne. Doch die Niedersachsen trafen auch nach der schnellen Mitte. Dennoch: Mads Andersens 13:14 in der 26. Minute erhielt die Hoffnung auf einen guten Pausenstand mit der Option, in der zweiten Hälfte das Torhüterduell zu gewinnen oder etwas erfolgreicher die Konter zu vermeiden. Daraus wurde allerdings nichts. Fehlwürfe, Ballverluste und Fehlpässe reihten sich aneinander, und Hannover antwortete stets umgehend und führte nach einem 5:0-Lauf zur Halbzeit mit 19:13.
Verletzungsprobleme beim BHC
Danach verteidigte der BHC mit einer offensive 3:2:1-Variante, die den TSV aber auch nicht effektiv genug gestoppt bekam. Die BHC-Chancen waren damit auf ein Minimum geschrumpft. Denn Hannover hatte natürlich einen deutlich breiter besetzten Kader. Bei den Bergischen agierte über weite Strecken mit Linus Arnesson ein Spielmacher am Kreis. Frederik Ladefoged stand als einziger nicht langzeitverletzter Etat-Kreisläufer zwar wieder im Kader, rieb sich auch für die Mannschaft auf, doch sein Rücken machte ihm noch zu schaffen, sodass er in der zweiten Halbzeit auch nicht mehr zum Einsatz kam.
Die Gäste hatten zwar noch ein paar gute Phasen – insbesondere Lukas Stutzke machte mit sieben Toren und fünf Vorlagen insgesamt ein starkes Match –, kamen aber nie mehr so nah heran, dass sich Hannover um den Sieg hätte sorgen müssen.
BHC-Trainer Jamal Naji: „Am Ende kommt eine für mein Empfinden zu hohe Niederlage zustande – nicht, weil es nicht verdient ist, sondern zu hoch, weil neun Tore einfach sehr weh tun. Wir müssen jetzt weiter nach vorne schauen für die nächsten zwei Spiele.“
- Bergischer HC: Rudeck, Johannesson – Beyer (4/1), Nothdurft (2), Andersen (1), Stutzke (7), Morante, Babak (2), Arnesson (3), Ladefoged (2), Santos, M´Bengue, Fraatz (6), Gunnarsson, Reimer (1).