Fahrverbote für Dieselfahrzeuge schweben wie ein Damoklesschwert über Wuppertal. Dringend geboten ist daher, die Stickoxidwerte zu senken. Wie das gelingen kann, will Oberbürgermeister Andreas Mucke in einem kommunalen „Diesel-Gipfel“ erörtern.
Er hat deshalb für Donnerstag (18. Oktober) zu einem Runden Tisch unter dem Motto „Zukunftsfähige Mobilität“ eingeladen. „Ich möchte gemeinsam mit Experten, Vertretern der Verkehrs- und Umweltverbände, von Politik und Verwaltung, WSW und AWG konkrete Vereinbarungen erarbeiten, die kurzfristig Fahrverbote vermeiden helfen und mittel- und langfristig dazu beitragen, eine zukunftsfähige, nachhaltige Mobilität in Wuppertal zu ermöglichen", erklärt Andreas Mucke das Ziel seine Initiative.
Von den Ergebnissen des Diesel-Gipfels auf Bundesebene ist er enttäuscht: „Die Kommunen werden allein gelassen mit dem Problem, das Bund und Industrie verursacht haben. Gesetze hätten schon vor Jahren verschärft und wirksame Kontrollen eingeführt werden müssen. Stattdessen hat die Regierung zugelassen, dass die Autoindustrie auf Kosten der Kunden immer weiter manipuliert. Nun haben die Städte den schwarzen Peter, denn uns treffen die Folgen. Dabei geht es um die Gesundheit von Menschen.“
Die Stadt selbst hat durch Abgasoptierung bei Bussen und Fahrzeugen, LKW-Verbot in Wohnquartieren, Geschwindigkeitsreduzierungen, Parkleitsystemen, Umstellung von Fußgängerampeln auf Anforderung, Förderung des Radverkehrs (inzwischen sind von 400 Einbahnstraßen in Wuppertal knapp die Hälfte in umgekehrter Richtung für Radler freigegeben) und des ÖPNV lokal schon viel getan, um die Luft nachhaltig zu verbessern. „Wir wollen gerne noch mehr tun. Dazu brauchen wir aber auch die finanziellen Mittel von Bund und Land“, erklärt." Mucke und erinnert daran, dass der kommunale ÖPNV generell erheblich unterfinanziert ist und sich Bund und Land auch hier deutlich stärker engagieren müssten.
Eine Millarde Euro, so der OB, müsste der Bund jährlich für Luftreinhaltemaßnahmen zur Verfügung stellen, um die Umstellung auf umweltfreundliche Busantriebe, City-Logistik-Konzepte, Modernisierung der kommunalen Fuhrparks und weiteren Ausbau des Radverkehrs zu fördern.