Die Wuppertaler Stadtverwaltung sieht sich wegen des umstrittenen Geschäftes mit dem Bochumer Sponsoring-Unternehmen Athletic Sport Sponsoring (ASS) immer neuen Fragen ausgesetzt. Die Wuppertal Marketinggesellschaft (WMG) zahlte ASS zehn Euro für jeden Wagen, den diese in Wuppertal anmeldeten. Im Gegenzug versah ASS ihre Wagen mit Werbeaufklebern für die Stadt Wuppertal, die von der WMG an ASS geliefert wurden. Dieses Geschäft wurde von Wuppertaler Seite ab 2007 fortgeführt, obwohl es keinen Vertrag mehr dafür gab.
Auf der Tagesordnung der Stadtrat-Sitzung am Montag (12. März) ab 16 Uhr steht unter Punkt 2.8 das Thema erneut. Der Unternehmer und Politiker Jörg Heynkes hatte zuletzt über Facebook nach Hinweisgebern in der Verwaltung gesucht. Damit mache er sich strafbar, sagen manche Juristen, die diese Aufforderung als Anstiftung zum Geheimnisverrat werten. Andere meinen, dass erst der tatsächlich vollzogene Verrat strafbar sei.
Auch CDU-Fraktionschef Michael Müller stört sich an Heynkes Aufklärungs-Bemühungen. Er wies die städtischen Mitarbeiter auf ihre Dienstpflichten hin. Das hat unter anderem die Linke auf den Plan gerufen, die vermuten. dass die „Große Kooperation“ da auch aus Eigeninteresse auf die Bremse tritt. Sie fordert in ihrer Großen Anfrage einen eindeutigen Nachweis, ob sie mit dem Geschäft Gewinn oder Verlust gemacht habe.
Die Westdeutsche Zeitung berichtete 2016, dass das Geschäft der Stadt einen Verlust von 160.000 Euro eingebracht habe. Gerd-Peter Zielezinski, Fraktionsvorsitzender der Linken-Ratsfraktion: „Die Wuppertalerinnen und Wuppertaler brauchen endlich Klarheit darüber, ob das Geschäft, das viele Jahre ohne Vertrag lief, zu einem Verlustgeschäft für das Straßenverkehrsamt geführt hat.“
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