"Ich hoffe so sehr nach Deutschland zurück zu kommen. Ich bin völlig ratlos, wie es mit mir weitergeht.", so der in der Türkei festsitzende Wuppertaler Kadim D. gegenüber wuppertal-total.de. Jetzt kommt seine Familie zurück nach Deutschland.
Türkeiurlaub endet in Inhaftierung
Idyllisch, der Heimatort von Kadim D. am Rand von Sivas, der Hauptstadt der gleichnamigen Region, inmitten von Anatolien. Vor allen die reiche historische Vergangenheit lockt immer noch viele Reisende in die einst blühende Karawanenstadt. An der Seidenstraße gelegen, gehörte Sivas einst zu den prunkvollsten Metropolen des seldschukischen Reiches. Touristisch begehrt und bekannt heute aber vor allem für seine landschaftliche Schönheit und seine Heilbäder.
All das wollte Kadim D. zusammen mit seiner Frau Serap und den beiden Kindern wieder einmal in aller Ruhe genießen. Schließlich war es sein Geburtsort. Er hat immer noch viele Freunde dort und auch seine Eltern leben in der nähe von Sivas. Ein paar Wochen glücklich sein, so wie auf dem Bild, das uns Kadim D. vor ein paar Tagen zusandte und das ihn zusammen mit seiner Frau Serap zeigt.
Aber es sollte anders kommen. Wie wupertal-total.de bereits ausführlich berichtete, wurde Kadim D. bei seiner Einreise in die Türkei verhaftet und darf das Land nicht verlassen. Er sitzt in Sivas fest und wartet dort auf seinen Prozess. Der Vorwurf: Er habe Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan in einem Facebook-Beitrag beleidigt. Der Antrag auf ein Eilverfahren wurde am Mittwoch abgelehnt. Bis zum Prozess kann es noch Monate dauern.
Frau und Kinder dürfen Türkei verlassen
Serap D. wird nun zusammen mit ihren Kindern am kommenden Samstag (19.8.) am Flughafen Dortmund wieder auf deutschem Boden landen. Ihre Freunde haben hier vor Ort bereits alles für ein Wiedereinleben organisiert. „Wir tun alles, damit der Alltag für Sera D. und für die Kinder so erträglich wie möglich wird“, so ein Freund Kadim Ds. zu wuppertal-total.de. Die Schule ist verständigt erste Gespräche mit den Lehrern wurden geführt und auch Serap Ds. Arbeitgeber zeigt sich äußerst verständnisvoll. Die Familie erfährt auch von offizieller Seite viel Unterstützung. So soll allen Drei psychologisch Hilfe angeboten werden.
Im türkischen Sivas hält Wuppertaler Kadim D. sich auf, da er die Türkei nicht mehr verlassen darf (Foto: Google Maps).
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